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Rohstoff Altpapier

Altpapier (da gehören Karton und Wellpappe dazu), ist der wichtigste Rohstoff der Schweizer Papier- und Kartonindustrie. Mit dem Recycling hat die Papier- und Kartonindustrie die Kreislaufwirtschaft auf hohem Niveau verwirklicht. Die technischen Verarbeitungsmöglichkeiten und die Papierqualitäten sind laufend verbessert worden, so dass der Altpapieranteil in den verschiedensten Papier- und Kartonsorten erhöht werden konnte. Altpapier ist kein Abfall, sondern ein sinnvoller Rohstoff. Denn eine Papierfaser kann mehrere Male rezykliert werden.

 

Steigendes Altpapierangebot

 

In den letzten Jahren hat die Altpapiersammlung jedes Jahr neue Rekordwerte erreicht und mittlerweile die Grenze von 1,2 Mio. Tonnen überschritten. Das heisst, dass jeder Schweizer pro Jahr über 160 kg Papier sammelt. Dies hängt damit zusammen, dass die flächendeckende Einführung der Sackgebühren zu einer Verstärkung der Separatsammlungen geführt hat. Ferner ist auch der Verbrauch an Papier und Karton im In- und Ausland kontinuierlich gestiegen, so dass auch die Entsorgung zugenommen hat.

 

Problematische Qualität des Altpapiers

 

Durch Störstoffe wie Klebstoffe, Plastikfolien, Metallklammern, Textilien, synthetische Materialien etc. werden die Kosten in der Altpapier-Verwertung immer höher. Deshalb sind recyclinggerechte Neuprodukte immer wichtiger. Die Störstoffe verursachen bei der Entsorgung via Verbrennung hohe Kosten, falls sie nicht einem anderen Recycling zugeführt werden können. Durch entsprechende Informationen an die Bevölkerung könnte die Qualität des gesammelten Altpapiers immer noch wesentlich verbessert werden.

Als Folge des immer stärker geschlossenen Kreislaufs der Fasern ergibt sich bereits eine Qualitätsverschlechterung des Altpapiers. Die Fasern sind weniger frisch und widerstandsfähig. Der Reinigungsaufwand wird höher und es entsteht ein erhöhter Faserverlust, weil mehr kurze Fasern ausgeschieden werden müssen.

 

Innovation und Förderung von Produkten mit rezyklierten Fasern

 

Altpapier sammeln und rezyklieren lohnt sich. Die Papier- und Kartonhersteller werden auch in den nächsten Jahren ihre Kapazität für die Aufbereitung von Altpapier noch leicht ausweiten. Bei gewissen Produkten wurde die technische Grenze für den Einsatz von rezyklierten Fasern allerdings erreicht. So bestehen Wellpappenrohpapiere heute schon vollständig aus Altpapier. Zeitungsdruckpapiere weisen einen Altpapiergehalt von über 80% auf. Zur Herstellung von Hygienepapier wird zunehmend Altpapier eingesetzt, wobei man auf hochwertige Sorten angewiesen ist, von denen das inländische Angebot immer noch knapp ist. Auch beim Karton und den Verpackungspapieren kann der Altpapiereinsatz nicht mehr durch eine Änderung des Fasergemischs, sondern nur noch durch eine Erhöhung der Produktionsmenge erreicht werden.

Altpapierrecycling

Moderne Prozesse erlauben es, die Altpapierfasern mehrfach zu rezyklieren und daraus neues Papier und Karton herzustellen.

In den letzten Jahren hat die Altpapiersammlung in der Schweiz jedes Jahr neue Rekordwerte erreicht und mittlerweile werden über 1.3 Mio. Tonnen gesammelt. Rund die Hälfte stammt aus den Gemeindesammlungen von privaten Haushalten. Der Rest sind grösstenteils Verpackungen aus Industrie und Gewerbe.

Recycling, d.h. die stoffliche Verwertung von Altpapier und Altkarton in der Schweiz, ist wichtig weil:

 

  • So kurze Transportwege gewährleistet sind.

  • Die Herstellung von Papierfasern auf dem nachwachsenden Rohstoff Holz basiert.

  • Altpapier mit einem Anteil von über 90% bei weitem der wichtigste Rohstoff der einheimischen Papierindustrie ist.

  • So die Entsorgungssicherheit gewährleistet ist.

  • Die stoffliche Verwertung günstiger als die Verbrennung ist.

Altpapiersorten gemäss CEN European Standard EN 643

Altpapier (und die Altpapierqualität) wird gemäß der europäischen Standardsortenliste DIN EN 643 in mehr als 60 Sorten unterteilt und definiert.

Die Definition einer Altpapiersorte erfolgt überwiegend über eine grobe Beschreibung ihrer Zusammensetzung nach Anteilen erwünschter Papiere und Pappen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der INGEDE.

European Paper Recycling Council

Der European Paper Recycling Council (EPRC) ist ein Zusammenschluss von Industrieverbänden entlang der Wertschöpfungskette des Papiers. Sie haben sich gemeinsam zum Ziel gesetzt, die Verwendung von eingesammelten Sekundärfaserstoffen zu erhöhen. So wird unter anderem das Ziel angestrebt, in Europa die Recyclingrate auf 74% anzuheben.

Aber nicht nur die Stärkung der Altpapiersammlung an sich und die verstärkte stoffliche Verwertung werden angestrebt, sondern auch Massnahmen aller Art, die dazu beitragen, dass die Produkte aus Papier und Karton sich noch besser für die stoffliche Verwertung (Rezykling) eignen. Dazu gehören beispielsweise die Entwicklung geeigneter Klebstoffe, Druckfarben und anderer Rohstoffe.

Weitere Informationen zum EPRC finden sich unter www.paperforrecycling.eu. Auf dieser Webseite lassen sich sämtliche Dokumente herunterladen, welche vom EPRC bisher veröffentlicht wurden.

Kreislaufwirtschaft

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